Größe | 3 Module 1200 x 600 |
1 Modul 600 x 600 | |
Baujahr | 2006 bis 2009 |
Epoche | 4 (Ende der 80er Jahre) |
Der Straßenbahnhof Möckern lag in unmittelbarer Nähe von Henrys Leipziger Wohnung und trug bestimmt nicht unwesentlich zur Hobbyentwicklung bei. Die ersten Dienste als Fahrer begannen ebenfalls auf diesem Betriebshof. So war sehr bald der Gedanke geboren, den notwendigen Betriebshof für das Modulsystem mit den Jugenderinnerungen zu verbinden.
Im Jahr 1906 errichtete die "Große Leipziger Straßenbahn" (GLSt) die erste Wagenhalle
mit 4 Gleisen (Gleis 5 bis 8) auf dem heutigen Standort. Innerhalb des Betriebshofes über
die Gleise 5 und 6 wendete die damalige Linie M, später Linie 10. Bis zur Errichtung der
Wendeschleife im Jahr 1927 sollte sich an dieser Technologie nichts ändern. Schon ein
Jahr später (1907) wurde die zweite Halle ebenfalls mit 4 Gleisen (Gleis 1 bis 4)
gebaut. Eine direkte Anbindung an die Streckengleise hatten nun die Gleise 1, 2, 5 und
6 (stadtwärts). Im Jahr 1910 wurde Gleis 3 in die landwärtige Richtung angeschlossen.
Die übrigen Gleise waren über verschiedene Gleiswechsel verbunden. Die Rangierer dieses
Hofes werden kaum über Langeweile geklagt haben.
Im Jahr 1972 wurde der gesamte Betriebshof durch ein Feuer vernichtet. Auf Grund seiner
günstigen Lage wurde der Hof recht schnell wieder betriebsfähig hergerichtet.
Gleisplantechnisch wurde aus der Not eine Tugend gemacht und es erhielten alle Gleise
eine direkte Anbindung an die Streckengleise. Auf Grund der damaligen wirtschaftlichen
Gegebenheiten war der Wiederaufbau der Halle erst 1976 möglich. Gleichzeitig wurde auf
Gleis 4 eine 45 m Wartungsgrube für Tatrafahrzeuge gebaut.
Nach der Wende wurde 1993 der Gleisplan nochmals verändert und auf den Gleisen 6 bis 8
wurde eine abgetrennte Werkstatt gebaut, wodurch nur noch das bisherige Gleis 8 erhalten
blieb und eine neues Gleis zwischen den ehemaligen Gleisen 6 und 7 entstand. In dieser
Form kann der Betriebshof heute als "Historischer Straßenbahnhof Möckern" besucht werden.
Die Umsetzung soll die zweite Hälfte der 80er Jahre widerspiegeln, also die Zeit in
der Henry als Fahrer in diesem Betriebshof aktiv war. Zur Darstellung der notwendigen
Rangierbewegungen und Zugauswechslungen wurde außer der Wendeschleife "Elli-Voigt-Straße"
auch die Haltestelle "Strbf. Möckern" nachgebildet. Für die Gestaltungen sind 3
Standardmodule und ein kleines Normmodul notwendig.
Zur Nachbildung der vielfältigen Rangierbewegungen kann der gesamte Modulbereich elektrisch
auf "Handsteuerung" geschaltet werden. Für das Befahren der Strecke (Georg-Schumann-Straße)
und der Wendeschleife ohne Rangierbewegungen wird die auf allen übrigen Modulen übliche
Schaltung verwendet (Abschalten der Haltestellenbereiche).
Die Unterteile der Gleisanlagen für die Wagenhalle sind bereits verlegt und die Aussparungen für die Arbeitsgruben ausgesägt.
Die Elli-Voigt-Straße selbst muss ein Gefälle von ca. 4% erhalten.
Noch ist es ein ganzes Stück Arbeit bis tatsächlich die ersten Fahrzeuge in den Betriebshof einrücken können, aber für's Bild und die Motivation wurden einige Wagen mit dem Fünffingerkran eingeflogen.
Während die Weichen in der bewährten Frästechnik entstanden sind, werden die Kreuzungen direkt aus Schienenprofil gelötet.
Stück für Stück dem Ziel etwas näher. Die Randbereiche der Gleise werden mit extra dafür gegossenen Pflasternachbildungen geschlossen. Andere Stellen werden mit Feinspachtel geschlossen und anschließend graviert.
Die Gleise in der Elli-Voigt-Straße (Schleifenausfahrt von rechts) sollen vollständig in Pflaster verlegt dargestellt werden. Dazu wurden verschiedene Gleisstücken selbst gegossen. Auch die Fußwege entstanden aus Resin selbst.
Die Schleife ist wie dem Vorbild entsprechend höher als der Betriebshof.
Ein mehr als ganzes Wochenende war notwendig, um die Weichenantriebe auf die Hölzer zu schrauben (dann dauert im Havariefall - tritt nur bei Ausstellungen auf - der Austausch nur wenige Minuten) und die notwendigen Drähte anzulöten. Die Verbindung mit dem Schaltpult erfolgt über die beiden 25poligen SubD Buchsen. Grundsätzlich werden alle Drähte direkt auf die Lötleisten aufgelegt und ggf. dort miteinander verschaltet.
Nachdem alles ausprobiert wurde, gibt es keinen härteren Test als eine Ausstellung. So konnte der Betriebshof zum 10. Kirnitzschtalfest in Bad Schandau zum ersten Mal besichtigt werden, allerdings noch ohne irgendwelche Hochbauten. Hier zeigten sich dann erwartungsgemäß auch ein paar Schwachstellen, die nun ohne großen Aufwand und Zerstörung der Landschaftsgestaltung beseitigt werden können.
Wie viele Fragen zeigten, interessieren sich auch die Zuschauer auf Ausstellungen dafür, wie die Module entstehen. Das schönste Erlebnis war dabei, als ein Zuschauer auf das Modul zukam und zu seiner Frau sofort meinte: "Das wird Möckern nach dem Brand". Wie sich in einem anschließenden Gespräch herausstellt war er viel Jahre Rangiermeister - in Möckern.
Nach der Beseitigung der im Ausstellungsbetrieb aufgetretenen Schwachstellen konnte mit dem Hausbau begonnen werden. Hierbei erfolgt die Errichtung der gesamten Vorderfront. Anschließend wird die Fahrleitung neu aufgebaut. Im weiteren werden alle Rückfronten gebaut und zur Erhöhung der mechanischen Stabilität mit der Vorderfront verbunden. Zum Schluss erfolgt die Montage der Dächer.
In der Elli-Voigt-Straße sind alle Häuserfronten aufgebaut. Sie entstanden zum Teil aus Resinabgüssen (für solche Fronten die auch an einer anderen Stelle noch verwendet werden sollen), Einzelbauten wurden gefräst und anschließend mit Einzelteilen von Auhagen (Schmidtstraße) komplettiert.
Die Elli-Voigt-Straße von der Blücherstraße aus gesehen. Die Hausecken mussten hier wesentlich mehr abschrägt werden als es im Original ist, um die Gleisbögen auf den Modulen unterzubringen. Auch auf Modulen gibt es ernsthafte Platzprobleme. An den Häusern ist gut das Gefälle von ca. 4% zu erkennen.
Hier noch eine Ansicht der elli-Voigt-Straße. Rechts die Gleise des Betriebshofes. Es stehen nur die Vorderfronten. Die beiden Sperrholzteile dienen als Sicherung vor Gebäudeschäden, wenn die Module zur Montage in die Transportrahmen auf der Seite liegen.
Die Rückfronten stehen, die Dächer sind aufgesetzt und der Maler hat den größten Teil mit Farbe versehen. Wir benutzen Abtönfarbe aus dem Baumarkt, da diese nicht glänzt und sich gut mischen lässt. Allerdings sollte der Untergrund gut entfettet und nicht zu glatt sein.
Das Vorbild
Die Häuser Ecke G.-Schumann-Str./Slevogtstr. entstanden überwiegend aus extra dafür gefertigten Resinteilen. Nur einige wenige Stücken wurden aus Mauerwerksplatten angefertigt.
Die Dächer wurden auf Platten aufgesetzt, so dass man später mit geringem Aufwand das Innere der Häuser erreichen kann. Auf die Schrägen werden die zugeschnittenen Dachplatten geklebt.
Die Dachplatten sind aufgesetzt.
Die Häuser sind weitgehend fertig gestellt, jetzt fehlt nur noch die Wagenhalle und die Gestaltung der Hinterhöfe.
Die Dachträger wurden auf Grund ihrer Länge in zwei Stücken gefräst. Sie sitzen wie im Original auf den dafür aufgestellten Stützen. Erste Stabilität bringt das Verkleben mit der Dachplatte.
Ein paar Tage später ist die Dachfläche geschlossen und mit Dachpappe (Zellstofftaschentücher in einzelnen Lagen) versehen. Für ein erstes Foto präsentieren sich verschiedene Fahrzeuge vor der Halle.
Um die Fahrzeuge auch in der Halle zu erreichen, wurde das Dach zum aufklappen gebaut.